NUMIS POST Einzelausgabe
sollen die Ausgangsprodukte Salz, Schwefel und Quecksilber mit Hilfe des Steins der Wei- sen in die Endprodukte Gold und Silber umge- wandelt werden. Die Geschichte des Objekts Im Barock war es üblich, regelmässig Geschen- ke mit verwandten, befreundeten und verbün- deten Fürstenhöfen zu wechseln. Besonders be- liebte Geschenke waren dabei Grossgoldmün- zen, die von Vorlieben und Interessen ihrer Schenker zeugten, wie der von Künker überge- bene sechsfache Dukat. Deshalb ist es durch- aus wahrscheinlich, dass das Stück direkt von Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg an Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar ver - schenkt wurde und so in die Weimarer Münz- sammlung kam. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Münze im Jahre 1945 – zusammen mit insgesamt 200 numismatischen Objekten – aus Weimar ge- raubt. Ein Grossteil der abhandengekomme- nen Münzen wurde nachweislich 1950 beim Auktionshaus Grunthal & Ganz in New York A K T U E L L 83 5/19 NUMIS-POST versteigert, darunter auch das fragliche Stück. Seitdem lag es in einer Privatsammlung, bis es 2017 dem Auktionshaus Künker zur Versteige- rung übergeben wurde. Dort klärte man erst die wahrscheinliche Provenienz ab und fragte in Gotha nach, ob das Stück aus der dortigen Sammlung stammen und abhanden gekom- men sein könne. Da dies nicht der Fall war, wur- de es im Rahmen der Berlin-Auktion am 1. Fe- bruar 2018 unter Losnummer 1211 angeboten und mit 28’000 Euro versteigert. Der Kaufpreis lag inklusive Aufgeld und Mehrwertsteuer bei 34’400 Euro. Erst nach dem Verkauf, aber vor der Ausliefe- rung an den Käufer, ergab sich der Verdacht, dass die Münze aus der Weimarer Sammlung geraubt worden sein könnte. Das Haus Künker stoppte sofort alle weiteren Abläufe, um den Fall eindeutig zu klären. Als sich die Vermu- tung bewahrheitete, beschlossen die Geschäfts- führer von Künker, dieses historisch so wichti- ge Zeugnis zu restituieren. A K T U E L L 83 Dr. Sebastian Dohe (r.), Kustode für Kunst und Kunst- handwerk bis 1650, Klassik Stiftung Weimar, freut sich über den Sammlungszuwachs, übergeben von Ulrich Künker (l.). Der Goldabschlag des Alchemistentalers an seinem neuen Ort.
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